GRUPPENTHERAPIE
FÜR SCHMERZPATIENT(INN)EN
AN DER PSYCHOSOMATISCHEN SCHMERZAMBULANZ
 

PsychotherapeutInnen und Psychotherapeuten der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie behandeln seit langem gemeinsam mit SchmerzspezialistInnen der verschiedenen Fachkliniken chronische SchmerzpatientInnen.
Gerade für chronisch Schmerzkranke hat sich die Gruppentherapie als besonders hilfreich erwiesen.
Ziel soll es sein, dass die TeilnehmerInnen der Gruppe mit Unterstützung der TherapeutInnen einen besseren Umgang mit Ihren Schmerzen finden und sich damit die Qualität ihres täglichen Lebens verbessert.
 
Die Gruppenbehandlung ist für die meisten TeilnehmerInnen neu und ungewohnt. Unserer Erfahrung nach werden diese Unsicherheiten im Verlauf der Behandlung jedoch immer kleiner.
 
Einige wichtige Informationen über die Behandlungsgruppe für SchmerzpatientInnen haben wir hier zusammengestellt. Einiges mehr über die Gruppe kann man in einem Vorgespräch erfahren.
 

Wie läuft die Schmerzgruppe ab?

Die Gruppe besteht aus 8 -12 gleich bleibenden TeilnehmerInnen. Die Gruppe findet immer im gleichen Raum statt und wird von einemTherapeuten und einer Therapeutin geleitet. Die Sitzungen á 90 Minuten finden regelmäßig 1 x wöchentlich statt. Die Gruppe beginnt im Herbst und dauert bis zum Frühsommer. Wir erheben mit Fragebögen die Wirksamkeit der Gruppentherapie beim Start der Gruppe und zum Abschluss.
 

Wie kann die Gruppe beim Erreichen von Zielen helfen? Eigentlich geht es doch um Schmerzen?

Heute ist bekannt, dass es im Prinzip kaum eine Erkrankung gibt, die ’nur’ körperliche oder nur ’seelische’ Wurzeln und Auswirkungen hat. Immer sind der ganze Mensch und sein persönliches Umfeld durch eine Krankheit betroffen.
 
Jedes Gruppenmitglied kann eine Menge an Krankheits- und auch an Lebenserfahrungen in die Gruppe einbringen. Diese können im Austausch genutzt werden, “man lernt voneinander“.
Es lebt jeder Mensch in einer Reihe von Gruppen und Beziehungen. Anders als dort trifft man in der Schmerzgruppe nicht mit Personen des täglichen Lebens zusammen, es entfallen dadurch die oft üblichen Rücksichtnahmen, Interessenunterschiede und “Verstrickungen“. Aus dem entstehenden Freiraum ergibt sich die Chance, sich freier zu äußern und anders zu erleben.
 

Wie kann die Gruppenteilnahme gelingen?

Zunächst ist es wichtig, sich und auch den anderen etwas Zeit zu geben, sich an die Gruppe und die Behandlung zu gewöhnen. Es ist eine Situation, die man so aus seinem bisherigen Leben eher nicht kennt.
Als Patient ist es wichtig, sich aktiv in der Gruppe zu beteiligen, um von ihr zu profitieren. Das heißt konkret sich mit anderen auszutauschen, zuhören, Kommentare geben, Meinungen haben, Fragen, Gedanken und Stimmungen äußern.


Welche Rechte und Pflichten gibt es, die gleichermaßen für alle gelten und an denen man sich orientieren kann?

Eine regelmäßige und pünktliche Teilnahme ist zur Gewährleistung eines Therapieerfolges erforderlich, auch mit Rücksicht auf die anderen Gruppenteilnehmer.
Berücksichtigen Sie bitte hierbei, dass durch ein Ausscheiden ein Therapieplatz verloren geht und nicht nachbesetzt werden kann.
Unsere Gruppe ist eine Gesprächsgruppe, weil in ihr gesprochen wird. Das heißt, der Austausch mit den Anderen in der Gruppe ist ein wesentliches Element der Behandlung.
Schweigepflicht: Alles was in der Gruppe besprochen wird und passiert, bleibt in der Gruppe. Die Schweigepflicht erleichtert es, Gedanken und Gefühle anzusprechen. Was in der Gruppe entsteht, gehört auch wieder in die Gruppe: Probleme, Gefühle und Wahrnehmungen, die in der Gruppe entstehen und sich auf andere aus der Gruppe beziehen, sollen auch innerhalb der Gruppe geklärt werden.
 

Welche Rolle haben die Gruppenleiterin /der Gruppenleiter?

Die Therapeutin und der Therapeut begleiten den Behandlungs- und Entwicklungsprozess in der Gruppe und gestalten ihn zusammen mit den PatientInnen. Sie geben bei Bedarf Auskunft darüber, was mit den Schmerzen in Zusammenhang steht oder stehen könnte. In der Gruppe ist es in besonderem Maße möglich, ganz unterschiedliche Schwierigkeiten in Beziehung zu anderen Menschen zu erkennen, falls notwendig und gewünscht, dann auch zu ändern. Die Therapeutin und der Therapeut achten darauf, dass vereinbarte Regeln auch eingehalten werden.
 
 
Die Abrechnung erfolgt über Krankenschein.