Patientenbetreuung und -versorgung
Ambulanzsekretariat
Für allgemeine Patientenangelegenheiten rufen Sie bitte unser Ambulanzsekretariat unter ++43 (0)512 504 26117 an.
Für Angelegenheiten des Konsiliar-Liaisondienstes rufen Sie bitte unter
++43 (0)512 504 26231 an.
Das Ambulanzsekretariat ist in der Zeit von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr telefonisch erreichbar.
Was ist Psychotherapie?
Unter Psychotherapie ist die Behandlung von kranken und leidenden Menschen mit psychologischen Mitteln und Methoden zu verstehen. Psychotherapie ist ein Behandlungsverfahren gleichwertig zur Pharmakotherapie oder operativen Methoden. In der psychotherapeutischen Praxis lassen sich verschiedene Ebenen unterscheiden:
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Einzeltherapie
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Gruppentherapie (Entspannungsgruppen, Balint-Gruppen, Gruppenpsychotherapie unterschiedlicher Schulen)
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Paartherapie (psychoanalytisch, lerntheoretisch, systematisch oder gesprächstherapeutisch zur Bearbeitung von Paarkonflikten)
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Familientherapie (psychoanalytisch, lerntheoretisch, systemisch oder gesprächstherapeutisch zur Behandlung gestörter Familien)
Fachpsychotherapie ist indiziert und wirksam bei
- neurotischen Störungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Anpassungsstörungen und
- körperlichen und psychosomatischen Störungen.
Wer sind die Behandler?
Mit der Allgemeinen Psychotherapeutischen Ambulanz arbeiten PsychiaterInnen, PsychologInnen und PsychotherapeutInnen, die je nach Grundberuf psychische Probleme etwas anders behandeln. Im Folgenden finden Sie einige grundlegende Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten bei psychischen Belastungen. Da es bei Patienten immer wieder zu Verwechslungen und Verwirrung bezüglich dieser Berufsgruppen gibt, werden sie hier zunächst gegenübergestellt, um die Unterschiede bzw. die Überlappungen in der Arbeitsweise deutlich zu machen.
PsychiaterIn
PsychiaterInnen sind vom Grundberuf MedizinerInnen, die nach Abschluss dieser Grundausbildung eine Zusatzausbildung als Facharzt absolviert haben. Diese Zusatzausbildung setzt den Schwerpunkt auf die seelischen und körperlichen Prozesse bei psychischen Problemen (z.B. Depression). Eine psychiatrische Behandlung eines psychischen Problems beinhaltet daher häufig medizinische Untersuchungen und medikamentöse Therapie.
PsychologInnen
PsychologInnen sind keine Mediziner, sondern haben einen eigenen Studiengang „Psychologie“ abgeschlossen, der sich wesentlich stärker mit dem Erleben und Verhalten einer Person und in geringerem Ausmaß mit dem Körper und körperlichen Prozessen beschäftigt. Entsprechend dürfen PsychologInnen keinen Medikamente verschreiben. Stattdessen sind sie in deutlich stärkerem Ausmaß geschult, etwa über Gespräche und andere nicht-medikamentöse Maßnahmen psychische Probleme zu behandeln. Klinische und Gesundheits-PsychologInnen haben nach Abschluss des Universitätsstudiums "Psychologie" eine Zusatzausbildung absolviert, die sie berechtigt, eigenständig Patienten klinisch-psychologisch und gesundheitspsychologisch zu behandeln. Wer sich „Klinische/r und Gesundheits-Psychologe/in“ nennen darf und mit PatientInnen arbeiten darf, legt das Psychologengesetz fest.
PsychotherapeutInnen
PsychotherapeutInnen sind Personen, die nicht unbedingt einen Studienabschluss benötigen. Vielmehr ist die Ausbildung zur PsychotherapeutIn eine eigenständige Berufsausbildung, die in Österreich von Therapievereinen organisiert wird. Voraussetzung dafür ist eine „Grundausbildung“, das sog. „Propädeutikum“ (eine breite Grundausbildung z.B. in medizinischen oder psychologischen Aspekten zu psychischen Problemen). Es gibt viele PsychiaterInnen und PsychologInnen, die zusätzlich eine Psychotherapie-Ausbildung absolviert haben. PsychotherapeutInnen ihrerseits haben damit oft unterschiedliche Grundberufe (Psychiater, Psychologe, Lehrer, Krankenschwester). Wer sich „Psychotherapeut“ nennen darf und mit PatientInnen arbeiten darf, legt das Psychotherapiegesetz fest. Nachfolgend sind die in Österreich anerkannten Therapierichtungen aufgelistet. Eine Beschreibung dieser verschiedenen Therapierichtungen findet sich beim „Österreichischen Berufsverband für Psychotherapie“ (ÖBVP) unter www.psychotherapie.at. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch das Vorgehen im Umgang mit psychischen Problemen. So läuft eine Hypnose-Therapie anders ab als eine Psychoanalyse oder eine Verhaltenstherapie. Hier werden jeweils andere therapeutische Methoden eingesetzt.
In Österreich anerkannte Therapierichtungen:
- Analytische Psychologie
- Autogene Psychotherapie
- Dynamische Gruppenpsychotherapie
- Existenzanalyse
- Existenzanalyse und Logotherapie
- Gestalttheoretische Psychotherapie
- Gruppenpsychoanalyse
- Hypnose
- Individualpsychologie
- Integrative Gestalttherapie
- Katathym-Imaginative Psychotherapie
- Klientenzentrierte Psychotherapie
- Konzentrative Bewegungstherapie
- Personenzentrierte Psychotherapie
- Psychoanalyse
- Psychodrama
- Systemische Familientherapie
- Transaktionsanalytische Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
Wer behandelt bei uns?
Mit der Allgemeinen Psychotherapeutischen Ambulanz arbeiten ÄrztInnen und PsychologInnen, die außerdem eine psychotherapeutische Ausbildung haben oder in Ausbildung stehen. Wenn Sie eine Liste der MitarbeiterInnen ansehen möchten, klicken Sie hier. Einen wichtigen Teil der Patientenversorgung leistet die Klinik einmal über die Betreuung von PatientInnen, die in anderen Kliniken stationär betreut werden (z.B. Frauenheilkunde, HNO etc.). Diese Personen sind durch ihre körperlichen Erkrankungen oft sehr stark psychisch belastet (z.B. Krebserkrankungen, Dialyse, Multiple Sklerose u.v.m.). Die Betreuung erfolgt hier direkt auf den Stationen („C/L-Dienst“) und wird in der Regel von den dort tätigen ÄrztInnen vorgeschlagen bzw. in die Wege geleitet. Der zweite Teil der Patientenversorgung findet über die Ambulanz der Klinik statt. Hier kommen PatientInnen entweder selbst oder durch Überweisung von Hausarzt oder Facharzt an die Klinik und werden hier von PsychologInnen und PsychiaterInnen zunächst diagnostisch abgeklärt und entweder weiter behandelt oder an niedergelassene ExpertInnen für den jeweiligen Problembereich überwiesen.